Am 22. September 2008 wurde die Stiftung Rehabilitationszentrum Berlin-Ost vom Berliner Senat anerkannt. Mit der Übertragung des Vereinsvermögens in eine Stiftung sollten die Ziele der Vereinsgründer langfristig gesichert werden. Die Tochtergesellschaften des Vereins – RBO, LWB und GIW – blieben als gemeinnützige GmbHs erhalten.
Die Stiftung unterliegt staatlicher Aufsicht, um die Einhaltung ihres Zwecks und den Erhalt ihres Vermögens zu gewährleisten. Sie ist Mitglied im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband und Special Olympics Deutschland.Sie wird von einem Vorstand geleitet, der alle fünf Jahre berufen wird, und von einem Kuratorium überwacht und setzt sich bis heute engagiert für die Förderung von Menschen mit Behinderungen ein.
1989-2008 Der Verein RBO e. V.
Der gemeinnützige Verein „Rehabilitationszentrum Berlin – Ost e.V.“ wurde am 8. August 1990 gegründet, um Menschen mit Behinderungen auf ihrem Weg zu einem selbstbestimmten Leben zu unterstützen. Nach anfänglichen Herausforderungen bei der Registrierung konnte der Verein seine Arbeit erfolgreich aufnehmen.
Entwicklung und Meilensteine
Übernahme von Einrichtungen: 1991 übernahm der Verein große Teile des Bezirksrehabilitationszentrums Berlin-Lichtenberg, darunter eine Werkstatt für Behinderte, Wohnstätten und Freizeitangebote.
Verbesserung der Rahmenbedingungen: Der Fokus lag stets auf der Verbesserung der Wohn- und Arbeitsbedingungen für Rehabilitanden sowie der Qualifizierung der Mitarbeitenden.
Wohnanlage Mühlenberg: In Schollene (Sachsen-Anhalt) entstand 1998 eine barrierefreie Wohnanlage mit integrativen Wohnformen für Menschen mit Behinderungen.
Freizeit und Sport: Seit 1988 bietet der integrative Freizeitklub in Berlin-Lichtenberg vielseitige Freizeit- und Weiterbildungsangebote. Der Verein engagierte sich maßgeblich bei der Gründung von Special Olympics Deutschland und unterstützt bis heute Athlet*innen bei Wettbewerben.
1989-1990 Zentrum für Rehabilitation
Am 1. Januar 1989 umfasste das Stadtbezirksrehabilitationszentrum Berlin-Lichtenberg mehrere Einrichtungen, darunter eine Fördertagesstätte mit 130 Plätzen, ein Heim mit 140 Plätzen, ein geschütztes Wohnheim mit 20 Plätzen, ein Trainingswohnhaus mit 18 Plätzen, eine Wohngemeinschaft für 4 Personen, eine Werkstatt mit 140 Plätzen an drei Standorten sowie einen Freizeitklub. Die Abteilung Soziale Rehabilitation kümmerte sich um die Früherfassung von Geschädigten, die Sicherstellung von Arbeits- und Wohnmöglichkeiten, die Versorgung mit technischen Hilfen und die Zusammenarbeit mit verschiedenen Verbänden.
Die Leitung des Zentrums hatte Dipl.-Pädagoge Helmut Siebert inne, unterstützt von 247 Mitarbeitern. Die wachsenden Rehabilitationsansprüche konnten nur systematisch erfüllt werden, wenn materielle Engpässe und politische Hindernisse, wie Misstrauen gegenüber Selbsthilfegruppen, überwunden wurden. Trotz dieser Herausforderungen wurde im Rahmen der Reformbestrebungen das „Rehabilitationszentrum Berlin-Ost e.V.“ gegründet.
1983-1989 Stadtbezirksstelle für Rehabilitation
Die Stadtbezirksstellen hatten das Ziel, die Einrichtungen für schwer- und schwerstgeschädigte Bürger effektiv zu koordinieren. Rehabilitationskommissionen, die ehrenamtlich arbeiteten, unterstützten dabei. In Berlin-Lichtenberg übernahm 1983 der Diplom-Pädagoge Helmut Siebert die Aufgabe, verschiedene Rehabilitationsangebote zu bündeln, darunter Tagesstätten für Kinder und Erwachsene sowie ein Heim mit 140 Plätzen. Die Stadtbezirksstelle kümmerte sich auch um die Beratung von Menschen mit Behinderungen und deren Angehörigen. Kontakte zu medizinischen und beruflichen Rehabilitationsstellen wurden über die Kommissionen geknüpft. Ziel war eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von der Prävention bis zur Nachsorge, was zur Entwicklung der Begriffe „Komplexe Rehabilitation“ und „Rehabilitationskette“ führte. 1986 wurde die Bündelung der Kräfte in Rehabilitationszentren per Anordnung festgelegt, und 1988 beschloss der Rat, die Stadtbezirksstelle zu einem Zentrum zu erweitern.
Wurzeln der Stiftung
Die Wurzeln der Stiftung reichen bis ins vergangene Jahrhundert zurück und sind eng mit dem Stadtbezirk Berlin-Lichtenberg verbunden. 1954 schuf das Ministerium für Gesundheitswesen der DDR wichtige Vorkehrungen zur Erfassung und Betreuung von Kindern mit geistigen Beeinträchtigungen. In Berlin-Lichtenberg übernahm das Fachkrankenhaus für Neurologie und Psychiatrie diese Aufgabe. Die meisten erfassten Kinder waren Vorschulkinder, und die Unterstützung beschränkte sich oft auf ärztliche Versorgung und Beratung, da viele Mütter berufstätig waren und Tagesbetreuung benötigten.
Die bestehenden Kapazitäten reichten nicht aus, weshalb das Fachkrankenhaus Verträge mit konfessionellen Einrichtungen schloss und 1960 das Haus 11 eröffnete. Dr. Blumenthal richtete eine Tagesklinik ein, die den Vorteil der Familiennähe bot. In den 50er und 60er Jahren fanden geistig geschädigte Kinder oft in Hilfsschulen Aufnahme, bis das Ministerium für Volksbildung 1968 diese Praxis unterband. Engagierte Eltern und Dr. Gerda Jun initiierten die Eröffnung spezieller Fördereinrichtungen, die einen pädagogischen Charakter hatten.
1974 öffnete die erste neu gebaute „Sonderkindertagesstätte“ ihre Tore. In den 60er Jahren wurden auch Vorläufer der späteren geschützten Werkstätten für hochgradig Behinderte eingerichtet. Angesichts wachsender Aufgaben in der Rehabilitation beschloss der Magistrat von Berlin (Ost) 1978, die Organisation der komplexen Rehabilitation zu verbessern und Stadtbezirksstellen zu schaffen.
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